Zufrieden und mit Stolz auf die geleistete Arbeit sind die Zwickauer THW-Helfer Detlef Franke und Guntram Reinhardt wieder aus dem fernen Afrika in ihrer Heimat eingetroffen.
Die Lage in den Überschwemmungsgebieten Afrikas hat sich nach knapp vier Monaten wieder normalisiert, die humanitäre Soforthilfe durch das THW ist beendet. An Heiligabend kehrte das letzte Team der Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA) aus Uganda zurück.
Detlef Franke, Ortsbeauftragter des THW in Zwickau, war als Trinkwasser-Laborant des letzten Einsatz - Teams unterwegs. Auf dieses Team kamen zum Schluss hin noch ganz spezielle Aufgaben hinzu. Im Auftrag der UN (Vereinte Nationen) war das Team praktisch in ganz Uganda auf Tour. Dabei machten auch die örtlichen Straßenverhältnisse, an die man sich als Europäer erst einmal gewöhnen musste, durchaus zu schaffen. An verschiedenen Einsatz-Orten wurden Trinkwasserbrunnen mit Hilfe von Labortechnik auf Qualität überprüft. Einheimische wurden im Brunnenbau geschult sowie im Umgang mit Trinkwasser. Desweiteren war das Team behilflich überflutete Plantagen und Felder wieder anzulegen, dabei wurden auch erste Pflanzen schon wieder in die Erde gebracht.
Im Nord-Osten des Landes wurden seit Anfang Oktober 1,35 Millionen Liter Trinkwasser hergestellt, 13 Brunnen gereinigt und rehabilitiert sowie die Bevölkerung eines Binnenflüchtlingscamps im Umgang mit Trinkwasser geschult.
Nach den größten Überschwemmungen seit 35 Jahren war in weiten Teilen Afrikas die Versorgung mit Trinkwasser gefährdet. Die Überflutungen erstreckten sich über ein Gebiet von Senegal im Westen Afrikas bis nach Kenia im Osten. Laut Angaben des Welternährungsprogramms litten von September an etwa 1,5 Millionen Menschen in 17 Ländern unter den Auswirkungen der Katastrophe. Besonders betroffen war Uganda. Dort hatten die Wassermassen ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten und die Versorgung mit Trinkwasser nahezu unmöglich gemacht. Das Auswärtige Amt schnürte ein 900.000 Euro umfassendes Hilfspaket und stellte unter anderem Gelder für Soforthilfeeinsätze des THW bereit, das im Auftrag des Bundesministeriums des Innern weltweit humanitäre Hilfe leistet.
Die SEEWA-Einsatzteams in Uganda produzierten seit Anfang Oktober täglich durchschnittlich 22.000 Liter Trinkwasser. Im Camp Oongora, etwa 50 Kilometer westlich von der Provinzhauptstadt Katakwi entfernt, leben 3.500 Menschen, die vor den Bürgerkriegen in der Region geflüchtet sind. Mit dem Wasser wurde neben der Bevölkerung auch ein nahe gelegenes Krankenhaus versorgt. Außerdem setzte das THW in der Region Brunnen instand und verbesserte so die Versorgungslage. In der kleinen Stadt Soroti, unterhielt das THW zudem ein Labor zur Analyse der allgemeinen Wasserqualität in der Region.
Text:
Daniel Friedel,
BÖH,
THW-Ortsverband Zwickau